Rohbautrocknung
Um das Haus winterfest zu machen, müssen – ganz klar – Fenster und Türen rechtzeitig eingebaut werden. Das war nur zum Teil geschehen, da das Dachgeschoss, wie wir gesehen haben, nicht rechtzeitig seine Fenster bekam. So war die Dachkonstruktion längere Zeit Wind und Regen ausgesetzt.
Beim Innenausbau im Winter auf Lüftung achten



Der Innenausbau erfolgte anfang 2004. Mit dem Einbringen des Estrichs und dem Innenputz wird jede Menge Wasser ins Haus gebracht. Niedrige Außentemperaturen und weniger Lüften hemmen jedoch das Austrocknen. Außerdem kann ergiebiger Regen zu Folgeschäden am und im Haus führen.
Beim Rohbau kommt es durch das Einbringen von feuchten Baumaterialien zur sogenannten Baufeuchte, die falsch behandelt, sogar Schimmel nach sich ziehen kann. In der Regel verfügt ein Rohbau noch nicht über ein integriertes Heizungssystem, durch das die Trocknungszeit durch wechselseitiges Heizen und Lüften verkürzt werden kann. Um Trocknungsphasen aber dennoch zu verkürzen, wurden Trocknungsgeräte eingesetzt.



Mit der Trocknung von frischem Estrich kann nach fünf bis etwa sieben Tagen, wenn der Estrich begehbar ist, begonnen werden. Das Trocknungsgerät kann auf eine Styropor-Unterlage aufgestellt werden. Feuchte Mauern werden nur dann vor dem Verputzen technisch getrocknet, wenn der Putz wegen der Feuchtigkeit nicht an den Wänden haften würde. Ansonsten wird mit der Bautrocknung erst nach Aufbringen des Putzes und der Estrichverlegung begonnen.
Eine Trocknung des Rohbaus sollte, sofern möglich, in einem geschlossenen System stattfinden. Alle Tür- und Fensteröffnungen müssen dafür zumindest nach außen mit Glas oder Baufolie verschlossen werden. Spalten und Ritzen können mit Dämmwolle aufgefüllt werden.
Während der Trocknungsdauer ist es sinnvoll, alle bereits vorhandenen Türen geschlossen zu halten. Sofern noch keine Bautüren vorhanden sind, können Vorhänge aus Baufolie angebracht werden. Ziel beim Trocknen des Rohbaus ist eine relative Luftfeuchte von 40 % bis 50 %, um das Mauerwerk schnell auszutrocknen.



Grundsätzlich sind es drei Faktoren, die einen entscheidenden Einfluss auf die Trocknungsmaßnahme am Bau haben: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftströmung. Warme Materialien haben dabei natürlich eine höhere Verdunstungsleistung als kalte Materialien. Darüber hinaus kann warme Luft deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen und zum Bautrockner führen als kühle Luft.
Der Übergang der Feuchtigkeit von den Materialien an die Raumluft kann durch eine Luftströmung verbessert werden. Es ist also eher ineffizient, Trocknungsgeräte bei Temperaturen unterhalb von 15 Grad Celsius sowie ohne zusätzliche Unterstützung durch Ventilatoren zu betreiben.
Die Trocknungsgeräte waren mehrere Wochen im Einsatz und täglich mussten die Eimer geleert werden, die das Zeichen der Wirksamkeit deutlich anzeigten. Ein Tagesplan wurde erstellt und jeder hatte die Eimer des ganzen Hauses zu entleeren.