Grundsteinlegung

Das Frühjahr 2003 verging im Wesentlichen ereignislos. Ich wohnte seit Mitte 2002 im Rieselfeld, im 1. Bauabschnitt, in Miete. Der tägliche Spaziergang zur „Baustelle“ begann stets hoffnungsvoll, jedoch konnte ich keine Veränderung erkennen. Eines Tages begannen die Bauarbeiten in der Baugrube der Grundstücksnachbarn und schon nach kurzer Zeit waren dort die Fundamente verlegt. Und auch die Reihenhäuser auf der anderen Seite wurden in Angriff genommen. Der Architekt versprach in jeder Baugruppensitzung, er werde sich darum kümmern, aber nichts geschah.

Dann eines Tages, stand dort ein Bagger – der jedoch kaum von der Stelle kam. Und dann ein Kran, aber auch der wurde nur abgestellt. April, Mai und Juni verronnen, aber auf der Baustelle nur Varianten von nichts. Dann endlich ging es los: In kurzer Zeit entstanden zwei kleine Gruben, keine Ahnung wofür, aber immerhin. Vielleicht für den Aufzug, oder für Versorgungsleitungen.

Und dann, am 16. Juli 2003, ein Mittwoch, die Grundsteinlegung. Ich wurde davon überrascht, aber nun ja, warum auch nicht. Die Betondecke des Untergeschosses (Tiefgarage) war gerade verlegt worden und nach den Worten des Architekten war es nicht einfach gewesen, einen Quadratmeter frei zu halten. Es war am untersten Punkt der späteren Einfahrt, da wo das Rolltor auf den Boden trifft. Sonst gab es keinen Platz, um die Box zu vergraben.

Mehrere Freiwillige stellten sich spontan zur Verfügung und buddelten ein Loch – und rein mit der Schatulle. Ich weiß nicht mehr was drinnen war, vielleicht die aktuelle Tageszeitung, um zukünftigen Generationen zu zeigen, von wann das Relikt stammte. Und Pläne vom geplanten Haus, Ansichten von vorne, hinten und von der Seite.

Am nächsten Tag war die Lücke schon mit Beton verfüllt.

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